Wittgenstein

Er könnte ein anderer werden, er könnte eine Steckdose abschrauben und in den Kabeln nach Strom suchen. Den Dingen auf den Grund gehen. Warum nicht auch einen Serienmörder zur Strecke bringen?

Wittgenstein. Zweiundfünfzig Dörfer und drei Städtchen in einer hügeligen, bewaldeten Landschaft. Weit weg von Marco H., in dessen leicht aus den Fugen geratenes Leben die Erbschaft eines Hauses fällt. Deshalb zieht er von Montreal in die südwestfälische Provinz. Doch die alte Heimat ist auch eine neue Fremde. Ein ehemaliger Nachbar aus Kanada scheint über jeden seiner Schritte informiert, ebenso der Geist der Großtante, deren Haus er bewohnt. Und auf der Landstraße zwischen den Dörfern werden immer wieder Leichen gefunden …

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Abgeknickt - Raouf Khanfir

Abgeknickt

»Der Wind war davon besessen, zu wehen, er war – wie alles Rasende und Wahnsinnige – nur er selbst. In seinem Rausch, blind und anschwellend, legte er endlose Strecken zurück, so lange die Oberfläche der Welt vor sich her blasend, bis er sein Ziel erreichte.«

Viktor Khan, erfolgloser Maler und Museumswärter, befindet sich auf der Flucht. Er wird des Mordes verdächtigt. Ein alter und ausgesprochen amtsmüder Kommissar, der mehr mit den Unzulänglichkeiten des Alters als mit der Aufklärung von Verbrechen beschäftigt ist, übernimmt den Fall. Viktors Flucht bleibt in einem schäbigen Stundenhotel zwischen Prostituierten und Zuhältern, zwischen Traum und dem, was man für Wirklichkeit halten könnte, stecken. 

Was wie ein Thriller beginnt, wandelt sich zu einer Reise in die Innerlichkeit der Figuren, die sich zunehmend in ihren Phantasmen verlieren und schließlich darin aufzulösen scheinen.

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Der Gegner-Video von Boaz Kaizman

Filmprojekt zu meiner Kurzgeschichte Der Gegner

Eine Veröffentlichung des audio-visuellen Roman Cohen Verlag www.romancohen.de

Wir essen alles - Diskonspekt - Raouf Khanfir, Wolfgang Hagedorn, 30 Quadrat

Wir essen alles

Die Texte zeichnen sich wie die Collagen durch die assoziative Verknüpfung essensbezogener Bilder mit dem quälenden Wahnsinn gegenwärtigen urbanen Lebens aus – phantastische Merkwürdigkeiten, grelle Bilder und schräge Wendungen inbegriffen. Guter Geschmack ist dabei nicht die leitende Idee – eher eine Kritik am (oralen) Konsum, auch das Rohmaterial der Collagen scheint aus der Welt der Werbung und der Produktfotografie filetiert zu sein. Lässt man sich die Texte zusammen mit den Bildern auf der Zunge zergehen, entstehen Fragen, die uns auf unser (Alles-)Essen verweisen und damit das reflexive Besteck in die Hand geben, um kurz von unseren Tellern aufzublicken und uns zu fragen, was genau wir da alles essen, wie und warum wir das tun. Prost Mahlzeit!

Dr. Guido Lauen

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